Playlist: Kurzfilme von ARTE Kurzschluss (2, beendet)

Kurzfilmempfehlungen / Film online

Seit 20 Jahren lädt das arte Fernsehmagazin „Kurzschluss (Court Circuit)“ jede Woche, Samstag gegen Mitternacht, dazu ein, die Welt der kurzen Form zu entdecken. Junge Filmemacher werden vorgestellt, ‘alte Hasen‘ porträtiert, Filmfestivals und Filmhochschulen besucht und die Szene nach spannenden und bewegenden Kurzfilmen durchforstet.

Wir stellen hier als ‚abendfüllendes Programm‘ eine persönliche Auswahl von Filmen unterschiedlicher Themen, Genre und Herkunft vor.

Da die Filme lizenzabhängig zeitlich beschränkt zur Verfügung stehen, erneuern wir die Playlist in unregelmäßigen Abständen. Ältere Ausgaben wandern in unser Archiv.



MY GALACTIC TWIN GALACTION, Sasha Svirsky, RU 2020, 7 min (verfügbar bis 11.5.21)


Eines Tages erhält der Erzähler eine E-Mail, die ausssieht wie Spam. Sein galaktischer Zwilling Galaction bittet ihn darin um Beistand im Kampf gegen das Böse. Es gäbe Ärger in der benachbarten Galaxie, wodurch auch seine eigene bedroht sei. So beginnt ein rotzig-buntes Abenteuer, in dem Gut und Böse, Utopie und Dystopie, Narration und Postnarration gegeneinander antreten, um das Publikum zu unterhalten. (Berlinale Shorts 2020)



AUF AUSSCHAU (Les grands yeux ouverts), Laura Passalacqua, F 2020, 6 min

Die 15-jährige Emma verbringt eine Ferienwoche bei ihren Großeltern und langweilt sich zu Tode. Der Sommer ist heiß und sie wartet verzweifelt darauf, dass endlich irgendetwas passiert. Am Ufer eines Badesees beobachtet sie heimlich „den jungen Mann“. Sie verfällt einer kurzen, obsessiven Leidenschaft für das Objekt ihrer Begierde.



SUC DE SÍNDIRA (Der Saft der Wassermelone), Irene Moray, ES 2019, catalan dt/frzUT, 22 min

Ferien in Katalonien, Pol und Bàrbara teilen sich mit Freunden ein Haus. Die beiden machen, was einem bleibt in der Hitze des Sommers und Seite an Seite mit dem Körper des anderen. Doch etwas stimmt nicht, man merkt es gleich. Sie versucht, ihre Fähigkeit, einen Orgasmus zu bekommen, wiederzuerlangen, und er hilft ihr dabei. Wie selbstverständlich, mit großer Leichtigkeit und Souveränität inszeniert die Regisseurin diese Liebe und Arbeit.
Es ist nur ein Moment, in dem durch eine Vergewaltigung in ein Leben eingegriffen wird. Wie viel Zeit, Mühe und wie viel Muße braucht es, um zur eigenen Sexualität zurückzufinden? Pol und Bàrbara gelingt es, weil die Geschwindigkeit außer Kraft gesetzt wird und der Suc de síndria, der Saft der Wassermelone, Lust bringt. (Berlinale Shorts 2019)



UNDRESSING MY MOTHER, Ken Wardrop, Irland 2004, OmU, 6 min (European Film Academy Award)

Der Filmemacher hat seine Mutter gebeten, sich nackt auszuziehen und ihm von ihrem Leben zu erzählen. Die alte Dame, die ihr Leben lang auf dem Land gelebt hat, entblößt nicht ohne Koketterie sich und ihren dicken Hintern und erzählt vom gemeinsamen Leben mit ihrem verstorbenen Mann, davon wie der ihre üppigen Formen als Schutz gegen die Kälte lobte und wie sehr sie ihn vermisst.

Humor gehört zum Leben und Dokumentarfilme handeln vom Leben. Ein gutes Beispiel dafür ist “Undressing My Mother”. Ich glaube, das Lachen in dem Film ist wirklich wichtig. Ich denke, es ergänzt das Verständnis für die Person, die du beobachtest (…) Das Leben ist hart genug, nicht wahr?

Ken Wardrop
ps. im Januar 2020 zeigten wir im CinéMayence von Ken Wardrop „Making the Grade (Klavierstunden)“ und als Vorfilm „Farewell Package of Ten“


Weitere Kurzfilme aus dem ARTE-Kurzfilmmagazin in Folge 1: mit dem Animationsfilm NEGATIVE SPACE von Ru Kawahata und Max Porter (F 2015), dem Spielfilm TWO CARS, ONE NIGHT von Taiki Waititi (NZ 2003) und HERMAN THE GERMAN von Michael Binz (D 2015).



18.04.2021

rww