Macht und Revolte / Filmessay / Film online
Überall protestieren Menschen für demokratische Freiheit und Menschenrechte – wo aber liegt der Kippmoment vom Protest zur Revolution? In seinem Filmessay spürt Regisseur Andreas Hoessli genau dieser Frage nach. Er reist ins Herz der Islamischen Revolution 1979 im Iran und der Solidarność-Bewegung 1980 in Polen. Was geschah in den Köpfen der jungen Frauen und Männer, die sich damals an den Revolutionen beteiligten? Was ging in ihnen vor, als die Revolution niedergeschlagen wurde, oder, wie im Iran, eine religiös-autoritäre Elite die Macht übernahm? Regisseur Andreas Hoessli lebte damals als Forschungsstipendiat in Polen. Dort lernte er den bedeutenden Schriftsteller Ryszard Kapuściński kennen, der als Reporter von der Revolution im Iran berichtete. Kapuscinskis Aufzeichnungen bilden den Ausgangspunkt der Filmerzählung, in der Hoessli auch entdeckt, dass er selbst damals vom polnischen Geheimdienst überwacht wurde und sogar für dessen Machenschaften angeworben werden sollte.
Mein Film handelt von Macht und Revolution. Von Menschen, die ihre Angst ablegen und sich gegen eine Macht erheben, von der man glaubte, dass sie ewig und unbesiegbar sei. Er handelt von dem verlorenen Schatz der Revolution, von dem die Philosophin Hannah Arendt geschrieben hat. Weil es schwer ist, diesen Schatz in Worte zu fassen, verliert er sich rasch, verschwindet aus dem Gedächtnis. Um sich ihm wieder anzunähern, braucht es die nähere Betrachtung des Scheiterns der Revolution – auch davon handelt mein Film. Und dann auch von mir selbst, dem Autor, der sich irgendwo in der Geschichte dieser Zeit als Objekt der Geheimdienste mit dem Namen Hassan wiederfindet.
Andreas Hoessli (https://www.wfilm.de/der-nackte-koenig/regiekommentar_668)
Andreas Hoessli, geboren 1950 in Zürich, studierte Sozial- und Wirtschaftsgeschichte in Zürich und Paris. Nach einem Forschungsstipendium in Warschau folgte ein Doktorat an der Universität Zürich. Seit 1993 realisiert Andreas Hoessli als freier Filmautor Dokumentarfilme für Kino und Fernsehen und leitet Workshops und Seminare zu den Themen Gedächtnisformen im Dokumentarfilm.
Ein Klick auf den Button oben rechts im Trailer (s.u.) öffnet ein Bezahlfenster, über das der Film nach einer Anmeldung bei Vimeo mit Paypal oder Kreditkarte bezahlt werden kann.
Der Film feierte am 11. Februar 2021 seine Online-Kinopremiere in Deutschland. Zuvor lief er auf internationalen Filmfestivals und wurde vom DOK.fest München mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.
Er wurde von W-film Distribution (Köln) herausgebracht.
Ein Online-Ticket kostet 7,99 Euro. Partner-Kinos werden solidarisch an den Erlösen beteiligt.
Offizielle Filmsseite: https://www.the-naked-king.com/de/