Kurt Krens 48 Köpfe aus dem Szondi-Test
2/60 – 48 Köpfe aus dem Szondi-Test, Kurt Kren, 16mm, sw, stumm, 4’19“, Österreich 1960
Filmquellen: VOD (Vimeo); 16mm, DCP, File (Sixpackfilm); DVD (Index Edition in Index 02 „Kurt Kren Structural Films“)
In seinem Film Nr. 2/60 48 Köpfe aus dem Szondi-Test verwendet Kurt Kren Bildkärtchen mit Porträts in einer seriellen Montage. Die Bildkärtchen zeigen Köpfe von Leuten, die beim Szondi-Test, einem psychologischen Test der experimentellen Triebdiagnostik, als Vergleichsstandard verwendet werden. Die Köpfe sind in sechs Gruppen zu je acht Typen aufgeteilt. Kren verwendete diese Einteilung zu einem Reihenschema, nach dem er die Porträts – ganz und in Gesichtspartien unterteilt – abfilmte. Die Einstellungslänge bestimmte Kren nach der Summe der jeweils davor liegenden Kader (1, 2, 3, 5, 8 Bildkader). Jeder Kader wurde wird nach einem genauen Kaderplan einzeln belichtet, das heißt der Film wurde in der Kamera geschnitten. Da die maximale Länge von 8 Kadern nur 1/3 Sekunde ergibt, wird der Szondi-Test bei Kren zum Wahrnehmungstest: Bei der Projektion scheinen sich die Gesichter ineinander zu verwandeln. Zur Wirkung gehört, dass Zuschauer konkrete, bekannte Gesichter zu sehen glauben. Andererseits wirkt der Film anonymisierend: »In diesem konzentrierten Universum ist niemand er selber, jeder ist jeder und niemand. Erbarmungslos ausgeführt, wird die formale Idee ein grausiger philosophischer Scherz« (The International Times, 14.10.1966 in: Scheugel, Ex Underground, S. 163). Mit seinem Konzept den einzelnen Bildkader als kleinste Montageeinheit zu verstehen, weist Kren darauf hin, dass Film eine Projektion von Standbildern ist, die mehr und etwas anderes ergeben als nur die Summe der einzelnen Abbildungen.
Die Einstellungslänge bestimmte Kren nach der Summe der jeweils davor liegenden Kader (1, 2, 3, 5, 8 Bildkader). Jeder Kader wurde wird nach einem genauen Kaderplan einzeln belichtet, das heißt der Film wurde in der Kamera geschnitten. Da die maximale Länge von 8 Kadern nur 1/3 Sekunde ergibt, wird der Szondi-Test bei Kren zum Wahrnehmungstest: Bei der Projektion scheinen sich die Gesichter ineinander zu verwandeln. Zur Wirkung gehört, dass Zuschauer konkrete, bekannte Gesichter zu sehen glauben. Andererseits wirkt der Film anonymisierend: »In diesem konzentrierten Universum ist niemand er selber, jeder ist jeder und niemand. Erbarmungslos ausgeführt, wird die formale Idee ein grausiger philosophischer Scherz« (The International Times, 14.10.1966 in: Scheugel, Ex Underground, S. 163). Mit seinem Konzept den einzelnen Bildkader als kleinste Montageeinheit zu verstehen, weist Kren darauf hin, dass Film eine Projektion von Standbildern ist, die mehr und etwas anderes ergeben als nur die Summe der einzelnen Abbildungen.
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